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Lynn Blattmann

Geld, Liebe und Freiheit


Wie ich auf die Idee gekommen bin, einen Roman zu schreiben, weiss ich nicht mehr genau. Es war um die Jahrtausendwende, anfänglich wollte ich gemeinsam mit meiner damaligen Geschäftspartnerin eine unterhaltende Geschichte für Frauen schreiben, so wie das damals populäre Autorenpaar Maj Sjövall und Per Wahlöö. Das klappte nur wenige Seiten lang, dann wurde es kompliziert.


Ich machte schliesslich allein weiter. Immer wenn etwas Zeit da war, öffnete ich die Datei und schrieb. Ich hatte keinen Plan, wusste nicht genau was ein Plot war und wollte nur eines: eine Geschichte erzählen, die spannend war. Ich wollte eine Welt imaginieren, in der Frauen mehr zu sagen hatten als damals.

In jenen Jahren begann ich mich von der Frauenbewegung zu entfremden, die mir zu dogmatisch geworden war und der ich Humorlosigkeit unterstellte.

Dennoch verdanke ich der Frauenbewegung viel, zum Beispiel den schönen Namen Pudding Palace.

Es gab nämlich in Zürich schon vor über dreissig Jahren einen Pudding Palace.

Ich stellte ihn mir schön vor, plüschig, mit einem Tortenbuffet und viel Sahne. Der Reality Check in den 90ern fiel allerdings ernüchternd aus. Im autonomen Palace roch es nach Blumenkohl, es war leicht schmuddlig, unterheizt und überbeleuchtet. Statt einer wohlig-schummrigen Atmosphäre fand ich einen schlecht möblierten Raum mit Leuchtröhren wie in einem Vorlesungssaal. An jenem Tag war das Personal schnoddrig und es gab ein vegetarisches Kohlmenu.

Dennoch blieb für mich der Pudding Palace ein Sehnsuchtsort und ich entschied mich, ihn in meiner Version in meinen Roman einzubauen.

Es dauerte fast 17 Jahre bis der Text fertig war, danach folgte die Suche nach einem Verlag. In dieser Zeit gab es Überarbeitungen und eine Umstellung des Erzählstrangs auf Anraten einer Lektorin. Allerdings kam es nie zu einem Vertrag mit einem Verlag und ich beschloss, das Manuskript für immer in der Schublade zu lassen.


Dann schickte mir jemand ein Prospekt einer Print on Demand Druckerei. Es war ausgerechnet meine Ex-Geschäftspartnerin, die mir ein Jahr nach der erfolglosen Verlagssuche den entscheidenden Tipp gab: Publiziere doch selbst, sei Dein eigener Verlag, mach ein gut leserliches Layout und verpasse ihm ein ansprechendes Cover und dann drucke Buch um Buch, genau so viele wie tatsächlich gelesen werden. www.edubook.ch.

Gesagt, getan. Das Buch ist erhältlich, es hat 412 Seiten und kostet CHF 29.90.

Es kann bei Amazon auch als ebook bestellt werden für Euro 9.49.


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